Dienstag, 7. August 2018

Klosterruine Disibodenberg am 05.08.2018

Manchmal haben Straßensperrungen und Umleitungen auch ihr Gutes - ich wollte schon lange Zeit einmal diesen Ort besuchen und nun lag mein Ziel auf dem Rückweg vom Sonntagsbesuch bei meinem Vater quasi direkt an der Straße. 

Ohne große Erwartungen machte ich mich gegen 17.00 Uhr an den kurzen Aufstieg zur Klosterruine. Das angrenzende Museum hatte bereits geschlossen und mit mir stand nur noch ein einziges Auto auf dem Parkplatz. 

Schon als die ersten Mauerreste in Sichtweite kamen, war es zu spüren - dies ist in der Tat ein besonderer Ort. 

Ich weiß nicht, ob es nur daran lag, dass ich bereits einen wirklich schönen und entspannten Tag mit meinem Papa verbracht habe, jedenfalls überkam mich mit jedem Schritt eine tiefe Ruhe und eine schwer in Worte zu fassende Form von Zeitlosigkeit. Ziellos ließ ich mich durch das Gelände treiben - mal von einem Leuchten zwischen den alten Bäumen, dann wieder von einem der verfallenen Gebäude angezogen. In jedem Stein, jeder Pflanze, jedem Baum und jedem Vogel...überall war eine gute Energie zu spüren, die sich als angenehme Wärme wahrgenommen habe. Eine Wärme, die viel mehr war, als nur die Sommerhitze auf meiner Haut - eine Wärme die ich tief in mir gespürt habe und die gleichzeitig auch aus mir selbst entsprang. Eine Art Wechselwirkung, ein Austausch...naja, ich kann es nicht wirklich in Worte fassen. Vielleicht fahrt ihr selbst einfach auch einmal dorthin und schaut, was der Ort bei euch auslöst...

Dieser Platz steckt voller Geschichte ( n ). Bereits zu keltischer Zeit gab es hier eine heilige Stätte. Die Römer bauten danach eine  Jupitertempel. Am Fuße des Berges, am Zusammenfluss von Nahe und Glan, ließ sich im 7. Jahrhundert der irische Mönch Disibod als Einsiedler nieder und so bekam der Ort irgendwann seinen Namen: Disobodenberg.  Schließlich errichteten die Benediktiner im 12. Jahrhundert eine mächtige Klosteranlage auf dem Berg. Die heilige Hildegard  von Bingen verbringt hier ihre 30 ersten Klosterjahre als Inklusin. 

Das ganze Gelände ist viel weitläufiger, als ich gedacht hatte. Überall gibt es stille Ecken, an denen man einfach nur sitzen und seinen Gedanken nachhängen kann.  Ich hatte zudem das große Glück, dass außer mir nur noch eine handvoll andere Besucher dort waren und ich zum Schluss wirklich ganz für mich dort sein konnte. Irgendwie schien die Zeit dort langsamer abzulaufen. 

Zentraler Punkt war für mich diese mächtige Eiche mit 4 Stämmen hier in dem ersten Bild. Jeder Stamm für sich genommen so mächtig, dass er als ein Baum zählen könnte - dennoch entsprangen alle aus einer Wurzel - ein Baum. Dieser Baum zog mich in seinen Bann. Ich setzte mich gegenüber auf eine Treppenstufe. Die warme Abendsonne schien mir ins Gesicht und warf gleichzeitig lange Schatten des Baumes zu mir herüber, die fast bis zu meinen Füßen reichten. Danksagung. Und eine Botschaft, die ich erhalten habe:

Dein ganzes Leben lang dachtest Du, dass Du jemanden brauchst, um dich vollständig zu fühlen. Weißt Du denn nicht, dass Du erstmal zu Dir selbst gehören musst, um "GANZ" zu sein?   

Something to think about... #Philosphieranfall



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Aronstab



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